Selbstporträts im verlorenen Schnitt 

Veröffentlicht von Manfred Knabl am

Im Kunst- und Gestaltungsunterricht der Klasse 5A stand in den letzten Wochen das Thema Druckgrafik im Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler erhielten zunächst einen spannenden Einblick in die Welt der Drucktechniken. Sie lernten die Unterschiede zwischen Hoch-, Tief-, Flach- und Siebdruck kennen und erfuhren, wie vielfältig grafisches Arbeiten sein kann. 

Besonders intensiv setzten sie sich mit dem Hochdruckverfahren auseinander – der ältesten Drucktechnik überhaupt. Hierbei wird die druckende Fläche erhaben aus dem Material herausgearbeitet. Alle höher liegenden Bereiche der Druckplatte nehmen Farbe auf und übertragen diese auf das Papier, während die tiefer liegenden ausgespart bleiben. Typische Hochdruckverfahren sind der Holzschnitt und der Linolschnitt – letzterer kam im Unterricht zum Einsatz. 

Im Anschluss daran setzten die Lernenden ihr eigenes Druckprojekt um – einen mehrfarbigen Linolschnitt auf Basis eines Selbstporträts. Dazu fotografierten sie sich zunächst selbst und bearbeiteten das Bild am Computer so, dass es in drei klar unterscheidbare Farbstufen aufgelöst wurde. Diese Vorlage diente anschließend als Grundlage für die Arbeit mit der Linolplatte. 

Mithilfe von Pauspapier wurde das Porträt auf die Linolplatte übertragen. Zum Einsatz kam dabei die Technik des verlorenen Schnitts – eine anspruchsvolle Methode, bei der dieselbe Platte für alle Druckdurchgänge verwendet wird. In mehreren Arbeitsschritten wurden die Farbstufen nacheinander geschnitten und übereinander gedruckt. 

Die fertigen Arbeiten beeindruckten durch Ausdrucksstärke und Individualität – ein gelungenes Kunstprojekt, das Kreativität, technisches Können und genaue Planung erforderte. 

 Birgit Schneitter

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