Bregenz ist immer eine Kunstreise wert
Bei idealem Museumswetter begab sich die BGW-Gruppe der 7. Klassen nach Bregenz, bekannt als Festspiel- und Museumsstadt. Bequem reisten wir mit den ÖBB an und nutzten dabei die wunderbare Möglichkeit, bei Besuch einer Kultureinrichtung innerhalb Vorarlbergs kostenlos und klimaschonend anzureisen.
Im „Ländle“ angekommen mussten wir nur kurz den Regenschirm aufspannen, um das Kunsthaus Bregenz zu erreichen.
Die dort gezeigte Retrospektive zu Günther Brus öffnete uns den Blick auf einen Künstler, der hier sein Lebenswerk der Öffentlichkeit zur Schau stellte. Angefangen mit Akademiearbeiten, weiter mit bekannten Aktionen in Form von Filmdokumenten wie „Wiener Spaziergang“ und „Zerreißprobe“ bis hin zu späten Malereien im Kleinformat war jedes Geschoss einer Phase gewidmet. Von schwarz-weiß bis farbenfroh, waren sämtliche Techniken und Herangehensweisen zu sehen. Als Vertreter und Mitbegründer des Wiener Aktionismus boten seine Körpereinsätze viel Diskussionsstoff.
Wir erfuhren allerhand Wissenswertes über die spannende Museumsarchitektur und den Architekten Peter Zumthor. Glücklich durften wir uns schätzen, dass wir der Denkweise des Planers im Keller und Fassadenschacht ganz nah waren – diese Bereiche sind normalerweise nicht öffentlich zugänglich.
Nach der verdienten Mittagspause ging es weiter ins Vorarlberg Museum. Hier waren wir schon im Foyer von der spannenden interagierenden Arbeit des Künstlers Gernot Riedmann sehr angetan. Es sind Ahnentafeln, die er befreundeten Künstlerinnen und Künstlern zugesandt hat, um deren Input in das gemeinsame Werk einfließen zu lassen. Weiter ging es in erster Linie durch die Handwerksausstellung im obersten Geschoss. Sie zeigt auf spannendste Art und Weise, wie Handwerk und deren Transformation in die Museumswelt unserer Zeit gelingen und neugierig machen kann.
Wir schauten uns ganz genau an, wie die Dinge durch Texte, interaktive Inhalte durch Greifen, Fühlen, Tasten und Hören der Besucherin/dem Besucher nähergebracht werden. Im „Black Room“ erhaschten wir einen, wenn auch verregneten, Blick auf die Strandpromenade – Raumöffnungen findet man im Vorarlberg Museum immer wieder nach außen.
Fotografie von Kaspar Hiller stand in einem der Stockwerke im Fokus, wiederum war die Schau dramaturgisch inszeniert. Voller Überraschung stellte sich uns jeder neue Raum dar und bot eine Hülle an Eindrücken. Hier war Land und Volk, Handwerk und die Kunst wunderbar vereint – hier war für jeden etwas dabei.
An der Seepromenade erblickten wir noch den Aufbau der neuen Festspielbühne zum Stück „Der Freischütz“ und posierten vor Gottfried Bechtolds Skulptur.
Mit vielen Bildern im Kopf erreichten wir unseren Heimatbahnhof Landeck. Wir danken den Museen und dem Verkehrsverbund Vorarlberg für die tolle Aktion!
Text und Fotos: Christoph Waldhart