Wie werden Wunden genäht? Praxisnaher Unterricht im Naturwissenschaftlichen Schwerpunkt
Neben der Schulung unserer Schüler:innen im Bereich der menschlichen und tierischen Anatomie, sowie regelmäßigen Sezierkursen an verschiedensten tierischen Organen, konnten wir heuer erstmals im Rahmen des Naturwissenschaftlichen Schwerpunktes der Oberstufe, einen Wundnahtkurs durchführen, welcher sowohl die Instrumentenkunde, die richtigen Anwendungstechniken, als auch das Ausprobieren des Erlernten an echten tierischen Geweben beinhaltet.
Neben Nadelhalter, dessen richtige Halteposition und dem richtigen Einspannen der Nadel samt Faden, lernten die Kursteilnehmer:innen auch alle anderen Werkzeuge einer Wundnahtversorgung kennen. Die Zahnpinzette ermöglicht einen besseren Griff und einen leichteren Durchstich mit der Nadel, die Irisschere kann während der Naht für das Abschneiden des Fadens oder für das Fäden entfernen benutzt werden. Die Moskitopinzette wird für die Abklemmung von Fäden oder eben auch für Gefäßverschlüsse angewendet. Der Skalpellhalter kann mit verschiedensten Klingen bestückt werden und ist den Schüler:innen in seiner Anwendung bereits von den Sezierkursen bekannt.
Von der ersten Wundnaht, bis letztendlich zur fortlaufenden Naht, welche bei sehr langen Wunden angewendet wird, bekamen die Laborant:innen einen Einblick in die Wundversorgung. Zudem erlernten die Schüler:innen den Chirurgenknoten, die Einzelknopfnaht, die vertikale sowie die horizontale Matratzennaht. Genäht wurde mit mittelgroßen Nadeln, entweder mit Silicon oder Silk Fäden. Als Wundgrundlage dienten sowohl eine künstliche Silikonhaut, als auch Hühner- und Schweinefüße, zudem ein bereits zuvor sezierter Schweinekopf. Es stand allen Teilnehmer:innen der Nähkurse ein eigener „Suture Kit“, welcher sämtliche Utensilien für das Nähen beinhaltet, zur Verfügung. Somit ist uns ein weiterer Schritt in bestmöglicher Ausbildung für zukünftige Human- sowie Veterinärmediziner:innen gelungen.