80. Geburtstag von Prof. Gerald Kurdoglu Nitsche

Veröffentlicht von Gym Landeck am

Ich war noch ziemlich „frisch“ als Lehrer am Gymnasium Landeck, als sich Gerald Nitsche – wie er es ausdrückt – in den „Unruhestand“ verabschiedete. Aber wie seine Wortwahl schon aussagt, dachte er damals nicht an Ruhestand und tut es auch heute noch nicht. In den Jahren darauf hat er nicht nur, wenn Not am Mann war, aushilfsweise Werken oder Zeichnen unterrichtet, sondern auch immer wieder in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen für Kunsterziehung am Gymnasium Projekte mit unseren Klassen durchgeführt. Er kommt auch – wenn es die Coronaregeln zulassen – regelmäßig zu Besuchen an die Schule. 

Im Juni konnte Prof. Gerald Nitsche seinen 80. Geburtstag feiern und aus diesem Anlass gibt es in der Gym-Galerie, die von Prof. Nitsche im Jahr 1976 gegründet wurde, eine Ausstellung von Werken des bekannten Künstlers, die wegen der geltenden Corona-Beschränkungen leider noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. In all den Jahren am Gymnasium in Landeck zeigte er in der Gym-Galerie ca. 250 Ausstellungen berühmter und weniger berühmter Künstlerinnen und Künstler und natürlich ist die Gym-Galerie die Galerie der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, in der sie ihre Werke präsentieren können.  

Prof. Waldhart Christoph und Prof. Gerald Nitsche

Gerald Nitsche wurde am 18. Juni 1941 in Wien geboren und verbrachte seine Kindheit, nach dem frühen Tod seiner Eltern, in Kärnten und Tirol. Nach der Matura am Paulinum in Schwaz studierte er an den Universitäten in Innsbruck, Wien, Leiden und Den Haag Malerei, Kunst- und Werkerziehung. Er trat seinen Dienst am Gymnasium Landeck, welcher lediglich durch zwei Unterrichtsaufenthalte am St. Georgs-Kolleg in Istanbul unterbrochen wurde, im Herbst 1967 an und ging im Jahr 2002 als Kunst- und Deutschlehrer in Pension.  Die folgenden Jahre blieb er aber nicht untätig. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit, bei der er sich immer wieder an unterschiedlichen künstlerischen Techniken versuchte und immer noch versucht, ist Gerald Nitsche auch Literat und als Verleger tätig, der den Sprachen „Wenigerheiten“, aber auch dem Oberländer Dialekt in seinem EYE-Verlag eine Stimme gibt. Ein Spruch von ihm, „Alle sind Ausländer, fast überall!“, steht wohl für seine Lebenshaltung, die von Toleranz und seinem Auftreten gegen Ausgrenzung und Diskriminierung geprägt ist.  Wir wünschen unserem Gerald auf diesem Wege alles Gute zum Geburtstag und noch viele Jahre in Gesundheit, damit er seiner geliebten Kunst weiter frönen kann.

Otto Siegele 

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