Chemielabor – Experimente mit einer low-cost Apparatur
Im Zuge des Chemielaborunterrichts bekamen die Laborantinnen und Laboranten der 8ab die einmalige Gelegenheit, mit selbstgebauten low-cost Apparaturen zu hantieren. Mit einer großen Auswahl spannender Experimente bewiesen die Schülerinnen und Schüler, dass Chemie auch etwas für den kleinen Geldbeutel ist. Anstatt teurer Glasgerätschaften werden bei diesen Versuchen kostengünstige Alternativen wie Einwegspritzen, Schläuche und Kanülen verwendet, um Synthesen und Reaktionen aller Art zu demonstrieren. Da die genannten Gerätschaften, welche besonders im medizinischen Bereich eingesetzt werden, eine hohe Sicherheit garantieren, eignen sie sich besonders für die Versuche mit gefährlichen Chemikalien und Gasen. Darüber hinaus übten sich die Laborantinnen und Laboranten im sparsamen Umgang mit den teuren Chemikalien, da low-cost Gefäße allgemein kleiner als die klassischen Experimentiergerätschaften sind und somit auch weniger Abfall anfällt.
Unter den zahlreichen Experimenten befanden sich sehenswerte Besonderheiten: Die Laborgruppe erlebte ein feuriges Spektakel bei der Synthese von herkömmlichem Speisesalz. Nicht nur chemisch, durch das Aufstellen von Reaktionsgleichungen, sondern auch handwerklich wurde man durch und durch gefordert, da der Aufbau von gewissen Versuchen nur mit Geschicklichkeit bewältigt werden konnte.
Das Highlight der Stunde stellte zweifellos die Synthese von Natriumchlorid aus Natrium und Chlorgas dar. Das Chlorgas wurde zuvor eigenständig von der Laborgruppe hergestellt und in einer Plastikspritze aufgefangen.
Nachdem die erste Hürde gemeistert war, machten sich die Schülerinnen und Schüler an die nächste Herausforderung. Das höchst reaktive Natrium wurde mit Feingefühl über der rauschenden Flamme des Bunsenbrenners geschmolzen und durch ein kleines, seitliches Loch im Reagenzglas wurde dem Natrium das Chlorgas über eine Kanüle beigefügt. Unter Aufglühen bildete sich ein weißer Beschlag von Natriumchlorid im Reagenzglas.
Wäre es erlaubt im Chemiesaal zu essen, hätten sich sicherlich einige Freiwillige gemeldet, um ohne Bedenken den Salzgeschmack auf ihrer Zunge zergehen zu lassen.
Neben solchen Vorgängen kamen mathematische Berechnungen ebenfalls nicht zu kurz. Obwohl sich die Bestimmung der Molaren Masse von Feuerzeuggas im ersten Moment trocken anhört, sind die Laborantinnen und Laboranten während des Experimentierens regelrecht ins Schwitzen geraten. Was als simple Messung von einem Vakuum in einer Plastikspritze begann, endete mit einem feurigen Spektakel, welches die Herzen der Umstehenden höher schlagen ließ. Denn ein pflichtbewusster Schüler entschied sich gegen die Verschwendung von nur einem Gramm des Feuerzeuggases und entsorgte dieses durch fachgerechte Oxidation.
Das Experimentieren mit low-cost Experimenten entwickelte sich trotz des geringen Materialaufwands zu einem lehrreichen und spaßigen Erlebnis. Es ließ alle die Relevanz des sparsamen Umgangs mit Chemikalien begreifen. Abschließend kann gesagt werden, dass trotz low-cost Apparaturen high-quality Experimente durchgeführt wurden.
Ein Bericht der Laborgruppe 8ab