Sustainable architecture – Bauen für die Zukunft

Veröffentlicht von Gym Landeck am

Die Baubranche ist eine der größten Treibhausgasschleudern weltweit. Ressourceneffizientes Gebäudedesign mit möglichst geringem ökologischem Fußabdruck lautet die aktuelle Herausforderung für Ingenieure und Architekten. Ziel ist eine klimafreundlichere und kreislauffähige Architektur. Nachhaltige Gebäude, oder auch „sustainable architecture“ genannt, richten sich nicht gegen die Natur, sondern nutzen sie zum eigenen Vorteil und gehen eine Symbiose mit ihr ein. Zusätzlich tragen sie dazu bei, dass auch kommende Generationen eine intakte Umwelt vorfinden. Sie versuchen, regionale Baustoffe zu verwenden, den Energieverbrauch zu minimieren, hohe Nutzungsflexibilität zu erreichen und eine Einbindung in die natürliche Umgebung zu erzielen. Der mit Abstand wichtigste Punkt jedoch ist die Rückführung der verwendeten Materialien in die verschiedenen Stoffkreisläufe. Nur durch Recycling und Wiederaufbereitung von Materialien können Ressourcen nachhaltig eingespart werden.  

Die Schüler*innen der 8. Klassen setzten sich genau mit dieser Problematik im Rahmen des Unterrichts Kunst und Design auseinander. In Zweierteams wurden geografisch unterschiedliche Orte auf der Welt ausgelost, wie beispielsweise die Steilküste in Irland, in der Wüste Marokkos, im Dschungel von Kambodscha oder in den Hügeln der Toskana. Im Internet wurde zu klimatischen Bedingungen, regionalen Baustoffen und besonderen Herausforderungen des jeweiligen Ortes recherchiert und Ideen für dessen Lösung, Nutzung oder Integration in ein Gebäude entwickelt. Eine besondere Bauform, die Modulbauweise, war konstruktions- und fertigungstechnisch für alle Projekte der Ausgangspunkt. Diese Module wurden für das Architekturmodell am Computer mit entsprechenden Programmen gezeichnet und mittels Lasercutter bzw. 3D-Drucker in Serie angefertigt. Die Modelle entwickelten sich dann weiter aus einer Kombination von Technik und Handwerk. 

Es wurden Überlegungen zu Energie- und Wasserversorgung angestellt, Wiederaufbereitung von Abwasser erwogen, Maßnahmen gegen die Bodenversiegelung eingeplant und vor allem auf die Einbettung in die Umgebung fokussiert. So entstand etwa eine Schule im Dschungel von Kambodscha durch das Upcycling eines dort abgestürzten Flugzeuges. Die Module wurden wegen der oft sintflutartigen Regenfälle auf Stelzen gestellt, die Flugzeugtragflächen dienen als Sportplätze und zum Sammeln des Regenwassers, welches in einer Filteranlage zu Trinkwasser aufbereitet wird. 

Das Gästehaus in einer Schlucht auf Kreta ist zur Kühlung in den Felsen gebaut und zusätzlich für ein angenehmes Klima außen und innen mit Fassadenbegrünung versehen. Photovoltaik sorgt für Strom und Wasser wird aus dem Fluss der Schlucht entnommen. Das Gebäude bietet durch seine Positionierung einen traumhaften Blick über die Schlucht und zugleich die Möglichkeit, über eine Strickleiter für eine Abkühlung in den Fluss zu springen. Weitere Projekte waren ein Wohnhaus an der Küste Irlands mit Windrädern, ein Forschungszentrum in der Wüste Marokkos mit Photovoltaik auf Schutzwänden gegen Sandstürme und Glaskuppeln zur Tauwassersammlung, ein schwimmendes Wohnhaus auf dem Amazonasfluss mit sonnenbetriebenem Motor, ein autarkes Wohn- und Designstudiohaus mit begrüntem Dach und Naturteichfilteranlage in den Hügeln der Toskana und eine spacige Coconut-Ferienbungalowgruppe am Strand von Kho Tao mit Entsalzungsanlage für Brauchwasser und Photovoltaikskin auf den kugelförmigen Bauten. 

In Verbindung mit diversen Planzeichnungen und Projektberichten wurde alles finalisiert und präsentiert – eine Diversität an Designen und Lösungen für die Zukunft!  

Fotos und Bericht Birgit Schneitter

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