Parken anders denken

FLL 2019 – City Shapers

Projektidee und Projektdaten

Klimaschutz ist ein sehr wichtiges Thema und in aller Munde, welches leidenschaftlich diskutiert und leider oft vernachlässigt wird. Immer mehr Grünflächen werden zubetoniert, um Platz für Gebäude oder Parkplätze zu schaffen. Dagegen wollen wir was unternehmen, und zwar indem wir eine Betonfläche durch Grünflächen bzw. eine Gartenanlage ersetzen. Es war noch zu klären, wo wir den Garten anlegen werden. Wir haben uns für einen Parkplatz, der in der Nähe der Innenstadt liegt (Lageplan zeigen), entschieden. Die darauf parkenden Autos könnten ohne weitere Probleme in das in der Nähe liegende Parkhaus übersiedeln. Leider mussten wir diesen Plan wieder verwerfen, da das von uns als erstes ins Auge gefasste Grundstück Privatgrund ist und somit weit außerhalb unserer Möglichkeiten liegt. Zum Glück haben wir auch einen Ersatz gefunden, der diese Beschränkung nicht aufweist. Das alternative Grundstück liegt nur ein paar Meter weiter weg und ist mit 503 m2 etwas kleiner als das Ursprüngliche. Allerdings grenzt das neue Grundstück direkt an ÖBB-Grund, was noch Probleme aufwerfen könnte. Die Einnahmen der Gemeinde durch den Parkplatz belaufen sich auf ca. 5000 Euro pro Jahr. Grob geschätzt würde die Pacht für diese Parkfläche ca. 9000 Euro im Jahr ausmachen. Das ist zwar eine beträchtliche Summe, aber das kann die Stadt als Investition in den Klimaschutz sehen. Die Meinung des Architekten Florian Mathies floss ebenfalls in unser Projekt ein. Er hielt unsere Idee für keinesfalls unrealistisch, sondern für sehr zeitgemäß.

Topo-ParkWas steckt hinter dem Titel „Parken anders denken“? Dahinter steckt eigentlich ein Wortspiel: Wenn man das „en“ von Parken wegstreicht, kriegt man Park und genau das wollen wir auch umsetzen. Unser Ziel ist es, aus einem Parkplatz eine Parkanlage zu machen, auf der Menschen auch Gemüse und dgl. ernten können. Das Ganze soll ein Verein – bestehend aus Teilen der Zivilbevölkerung der Stadt – umsetzen. Die Gemeinde könnte dem Verein das Grundstück umsonst zur Verfügung stellen, allerdings müsste der Verein sämtliche Verantwortung für die Instandhaltung der Parkanlage übernehmen.

Park- bzw. Gartenplanung

Die grundlegenden Fakten zum Grundstück wurden bereits erwähnt. Die Umsetzung der Gartenanlage wurde mithilfe eines Plans im Maßstab 1:50 entworfen. Grundsätzlich besteht der Garten aus zwei Bereichen: Einem Bereich der einem klassischen Park ähnelt und einem Bereich, welcher durch Mauern vom anderen Bereich abgetrennt ist und der Produktion von Gemüse, aber auch Obst und der Bereitstellung von Behausungen für Insekten dient.

Parkplanung

Des Weiteren haben wir auch einen Brunnen eingeplant, welcher dann das Wasser für den Wasserlauf, welcher sich durch den Park zieht und am Ende eine Kneippanlage speist, bereitstellt. Natürlich kann auch der Wasserlauf selbst zum Kneippen dienen. Dafür wurden eigene Bänke eingeplant um sich auf die „gesunde“ Tätigkeit vorzubereiten und anschließend wieder zu entspannen.

Der Fokus wurde aber auf eine Wohlfühloase mit ausreichend Sitzgelegenheiten gelegt. Zudem sollen Schatten bietende Bäumen und andere Pflanzen ein angenehmes Klima für Mensch und Tier schaffen.

Im Konzept wurde ein Höhenunterschied eingeplant, dessen Grenze der Weg darstellt und zur eleganten Führung des Wassers dient. Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, soll bei dem Weg eher feiner Kies und die Anbringung von Rampen für Rollstühle an den Stufen empfohlen werden.

Umweltaspekte sowie Nutzen für Mensch und Tier

„Urban Gardening“, was nicht nur ein grüneres und gemütlicheres Umfeld für uns Menschen schafft, sondern auch bessere Lebensbedingungen für unterschiedliche Tierarten herstellt, stellt eigentlich das Grundkonzept des Projekts dar.

Wenn man heimische Pflanzen verwendet, ergibt sich nicht nur eine angenehme Optik für uns Menschen, sondern auch Insekten können enorm profitieren. Im Projekt wird besonders darauf geachtet, dass Blühpflanzen immer erreichbar sind und auch eine „Wilde Ecke“ oder eine Trockensteinmauer eingebunden werden. Bäume verbessern die Umwelt, indem sie Wildtieren, wie z.B. Vögeln oder Eichhörnchen Schutz bieten. Eichhörnchen tragen zur Fortpflanzung von Bäumen bei, indem sie verschiedene Samen vor dem Winter vergraben. Grünflächen hingegen eignen sich hervorragend für Insekten und Vögel, die sich hier ihr Fressen beschaffen können. Ebenso entspannen sich dort Menschen und genießen ihre Freizeit. Gewässer bieten Platz für Algen und andere Wasserpflanzen und können von den Menschen auch für gesundheitliche Zwecke benutzt werden.

Insekten dienen aber nicht nur als Nahrungsquelle für andere Tiere, die im Park leben. Sie sorgen beispielsweise auch für die Bestäubung von Blumen und Obstbäumen. Vögel runden das Bild ab und sind auch wichtige Schädlingsbekämpfer, ohne dass die Natur darunter leiden muss. Es gibt aber auch andere Tiere, die Insekten fressen, und zwar Reptilien, Frösche usw.

Einige Reptilienarten sind besonders gefährdet, da alles verbaut wird. Sie benötigen einen vielfältigen und strukturreichen Lebensraum. Also Wälder, Wiesen und Parks sowie ruhige Paarungs- und Eiablagestellen. Die intensive Nutzung durch Landwirtschaft und Gartenbesitzer, sowie die Beseitigung von Strukturelementen und Randzonen gefährden sie.

Unser Projekt bietet Eidechsen, Fröschen und anderen Tieren ein neues Zuhause. Den Eidechsen wird mit den Trockenmauern ein neuer Wohnort geschaffen. Vor allem die Zauneidechsen sind auf diese Befestigungen angewiesen. Frösche und Molche erhalten mit einem künstlichen Bach ebenfalls einen geeigneten Lebensraum.  Zusätzlich könnte man auch ein oder zwei Vogelhäuser aufstellen, damit die Vögel im Winter was zum Fressen haben.

Die Autofahrer werden dem Projekt wahrscheinlich keine Freude haben, weil sie Parkplätze verlieren. Aber die Stadt hätte einen Park mehr und auch einen Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Projektteam

Projektteam

Elias Tilg
Denis Sari
Tobias Zangerl
Christopher Szügy
Mathias Luchetta
Elias Köhntopp